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90640

Statin-Intoleranz, genetisch

Material & Menge

EDTA-Blut oder Wangenabstrich

Klinische Informationen

Statine sind eine Klasse von Arzneimitteln, die in erster Linie als HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren bekannt sind. Ihr Hauptverwendungszweck liegt in der Regulation des Cho-lesterinstoffwechsels im Körper.

Einige Menschen können aufgrund ihrer genetischen Veranlagung (Polymorphismen im Gen SLCO1B1) anfälliger für Statin-induzierte Muskelschmerzen sein. SLCO1B1 ist ein Gen, das für den hepatischen Transporter OATP1B1 (organic anion transporting polypeptide 1B1) kodiert. Dieser Transporter spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von verschiedenen Substanzen, einschliesslich Statinen, in die Leberzellen. [2]

Über die Häufigkeit von Muskelsymptomen und Statintherapie gibt es unterschiedliche Zahlen, welche zwischen 7 und 29 % variieren. [1]

Je nach Genotypkonstellation wird der Laborbericht unterschiedlich kommentiert. Im Laborbefund erhalten Sie folgende Informationen zu den drei Konstellationsmöglichkeiten:

• Genotyp TT (Homozygotie): Kein Hinweis auf eine genetisch bedingte reduzierte Statin-Elimination und keine Indikation für eine reduzierte Dosis.
• Genotyp TC (Heterozygotie): Eine heterozygote Trägerperson zeigt eine Genvariante von SLCO1B1, die mit einer verminderten Transporteraktivität assoziiert ist. Erhöhtes Risiko für muskuläre Nebenwirkungen unter Simvastatin/Atorvastatin/Pravastatin. Vermeidung der Maximaldosis von 80mg empfohlen. Bei mangelndem Therapieansprechen unter tieferen Dosen Wechsel zu anderem Statin empfohlen (siehe Leitlinie).
• Genotyp CC (Homozygotie): Ein homozygoter Träger zeigt eine Genvariante, die mit reduzierter Transporteraktivität assoziiert ist. Stark erhöhtes Risiko für muskuläre Nebenwirkungen unter Simvastatin/Atorvastatin/Pravastatin. Vermeidung von Dosen ≥40mg empfohlen. Bei mangelndem Therapieansprechen unter tieferen Dosen Wechsel zu anderem Statin empfohlen (siehe Leitlinie).

Die Auswirkungen des SLCO1B1 -Polymorphismus auf die Plasmakonzentrationen von Statinen ist nicht bei jedem Wirkstoff gleich stark: Simvastatin zeigt die stärkste Auswirkung, gefolgt von Atorvastatin, Pravastatin, Rosuvastatin und schliesslich Fluvastatin, bei dem die geringste Beeinflussung festgestellt wird. [4,5]

Weitere Informationen

Index

SLCO1B1
Myalgie
Statin-assoziierte Myopathie (SAMS)

Position / Preis

Position: Pflichtleistung
Preis: CHF 138.60
+ Bearbeitungsgebühr: CHF 21.60
(pro Auftrag und pro Tag)

Methode

PCR

Ausführendes Labor

labor team w ag

Ausführungsdauer

2 Arbeitstage